Der ultimative Guide für deine tierfreundliche und nachhaltige Hochzeit

Was gibt es Schöneres, als die Liebe? – Dieses Jahr wurde ein Traum für mich wahr, denn ich durfte den Mann meines Lebens heiraten. Und da uns nicht nur die Liebe zueinander verbindet, sondern auch ähnliche Wertvorstellungen, war es selbstverständlich, dass unsere Feier tier-, umwelt- und budgetfreundlich werden soll. Doch meistens hat man ja eher wenig Übung im Heiraten und so war „learning by doing“ angesagt! Unsere Erfahrungen möchte ich nun gerne teilen und dir somit helfen, eure eigene vegane Traumhochzeit zu planen, mit der ihr gleichzeitig euren Geldbeutel und die Umwelt schont. Denn wie du merken wirst, sind die nachhaltigsten Lösungen nicht selten auch die preisgünstigsten 😉

1. Die Frage aller Fragen

Ich habe das Glück, dass mein Mann und ich zusammen vegan wurden und wir uns beide für diese Lebensweise entschieden haben. Dass wir auch vegan heiraten würden, war für uns daher schlicht und ergreifend selbstverständlich. Sicherlich ist es aber nicht für jedes Paar so einfach, die grundlegende Frage zu beantworten: „Wollen wir vegan heiraten?“

Hilfe, ich liebe einen Omni!

Wenn zum Beispiel nur einer der beiden Partner vegan lebt, muss das Paar eine Lösung finden mit der beide sich wohl fühlen. Und das betrifft bei einer Hochzeitsfeier ganz besonders das Thema Essen. Für überzeugte VeganerInnen passt ein totes Spanferkel einfach nicht zum Fest der Großen Liebe. Steakliebhaber hingegen fürchten beim Gedanken an eine vegane Hochzeit vielleicht um ihren Festtagsschmaus. Hier ist wohl, wie auch im zukünftigen Eheleben, viel Einfühlungsvermögen und gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Hinzu kommt, dass der oder die nicht-vegane Partner/in womöglich auch die Reaktionen der geladenen Gäste fürchtet. Doch vielleicht könnte man die Feierlichkeit als besondere Chance für sich und die Gäste sehen, die Vielfalt der pflanzlichen Küche zu entdecken. Denn mit einem gut geplanten und kreativen Menü von einem kompetenten Caterer kann man wirklich jeden Gast begeistern! Mehr dazu später im Artikel 3 „Liebe geht durch den Magen“.

Dürfen wir das?

Selbst für Paare, bei denen beide vegan leben, stellt sich womöglich die Frage, ob und wie man die eigene Überzeugung in die Feierlichkeit mit einbezieht. Nicht Wenige haben Angst davor, dass das persönliche Umfeld negativ reagieren könnte. Manche Gäste könnten ja erwarten, dass sie Fleisch serviert bekommen, weil sie sich, wenn sie Gastgeber sind, auch um Alternativen für die veganen Gäste kümmern. Doch kann man das einfach so gegeneinander aufrechnen?

Ich finde nicht. Überzeugte VeganerInnen und VegetarierInnen sowie Menschen die auf Grund ihrer Religion oder Unverträglichkeiten bestimmte Nahrungsmittel meiden, stehen meiner Ansicht nach nicht in der Pflicht, eben diese gemiedenen Produkte anzubieten, nur weil sie dem geladenen Gast gut schmecken. Persönliche Überzeugungen und Allergien stehen hier klar über individuellen, geschmacklichen Vorlieben. Im Zweifelsfall halte ich den kleinsten gemeinsamen Nenner immer für die beste Wahl. Denn Pflanzen isst jeder, auch Mischköstler und religiöse Menschen. Bei einem rein pflanzlichen Menü und unter Rücksichtnahme auf die Gäste mit Allergien oder religiösem Hintergrund wird für jeden etwas Passendes dabei sein – ob vegetarisch, halal oder glutenfrei. Was es bei unserer Feier zu essen gab, erfahrt ihr in Teil 3 “Liebe geht durch den Magen”.

Wie sagen wir es den Gästen?

Ist die Entscheidung für eine vegane Hochzeit dann gefallen, fragen sich viele, ob sie ankündigen sollten, dass es bei der Hochzeit keine tierischen Produkte geben wird. Auch Marco und ich haben uns darüber Gedanken gemacht und letztendlich entschieden, es nicht vorher anzusagen oder besonders hervorzuheben. Zum Einen, weil wir vermeiden wollten, dass unsere Gäste sich unnötig darüber den Kopf zerbrechen und befürchten, dass sie bei unserer Feier „missioniert” werden könnten. Zum Anderen, weil es für uns persönlich das Normalste auf der Welt ist, Tiere nicht zu benutzen oder zu töten. Wir finden, dass man das nicht extra erwähnen muss. Zumal die meisten, die uns kennen, sowieso nichts anderes erwarteten. Nur gelegentlich wurde ich während der Planungsphase gefragt, ob beispielsweise die Hochzeitstorte auch rein vegan werden würde, was ich dann einfach mit einem fröhlichen „Na klar“ beantwortete 🙂

2. Erste Planungen

Eine gelungene Hochzeitsfeier bedarf sehr viel Vorbereitung und besonders bei der Buchung einer Räumlichkeit oder eines Caterings muss man ausreichend Vorlaufzeit einplanen. Für eine große Feier würde ich empfehlen, dass ihr am besten zwei Jahre vorher mit euren Planungen beginnt. Ich hätte es selbst nie gedacht, wie viel Arbeit in so einem Event steckt. Wir haben eineinhalb Jahre vorher gemächlich angefangen und hatten wirklich viel Glück, dass dann alles noch in letzter Minute fertig wurde. Die letzten Tage vor der Feier waren ganz schön stressig. Besonders wenn ihr auf euer Budget achten wollt oder besondere Wünsche habt, ist genügend Vorbereitungszeit einfach Gold wert! Am Besten plant ihr euch für die Tage vor der Feier schon mal Urlaub ein.

Welche Hochzeit passt zu uns?

Zunächst solltet ihr euch überlegen, wie ihr euch eure eigene Hochzeit ungefähr vorstellt. Wie viele Gäste möchtet ihr einladen? Genügt euch die standesamtliche Trauung oder möchtet ihr eine romantische oder religiöse Zeremonie? Seid ihr eher verrückt oder traditionell?

Wir haben uns darüber viele Gedanken gemacht und uns für eine große Feierlichkeit mit einer freien Zeremonie und rund 70 Gästen entschieden. Die standesamtliche Trauung haben wir ein paar Monate vorher, relativ spontan, im Kreis der engsten Familie gefeiert.

Was auch immer euch gefällt, traut euch einfach ihr selbst zu sein! Wenn ihr so feiert, wie es zu euch passt, werdet ihr einen wunderschönen Tag haben und eure Freude wird auch eure Gäste anstecken. Ganz unabhängig davon, wie deren Erwartungen oder Vorstellungen von einer Hochzeit aussehen mögen. Es ist euer Tag!

Wo wollen wir feiern?

Wir haben die Location für unsere große Feier ungefähr eineinhalb Jahre im Vorraus gebucht und hatten nur noch  wenige freie Termine zur Auswahl. Wer bei der Terminwahl nicht so flexibel ist, sollte also noch deutlich früher anfangen zu suchen. Wenn ihr vegan heiraten wollt, solltet ihr beachten, dass bei vielen Anbietern von Hochzeits-Locations nur deren eigenes Catering möglich ist. Hier muss vorher geklärt werden, ob sie auch eine vegane Verpflegung stellen können und ob diese euren Vorstellungen entspricht.  Wir haben uns lieber für eine Location entschieden, die „caterer-frei“ ist. Das heißt, wir hatten völlig freie Hand bei der Wahl unseres Essenslieferanten. Die Event-Location „Gwächshaus“ hat uns bereits beim ersten Besuch völlig überzeugt.

Event-Location Gwächshaus

Mitten im fränkischen Gemüseanbaugebiet „Knoblauchsland“ gelegen, bietet das moderne, gläserne Gebäude mit dem großen Garten ein wunderschönes Ambiente. Weitere Infos zum „Gwächshaus“ findet ihr hier.

Weiter geht’s mit Teil 3 „Liebe geht durch den Magen“

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