Angefangen Aufzuhören

bedeutet für mich, meinen eigenen Herzensweg zu gehen - als Mensch, als Mutter und als Unternehmerin.

Hast Du schon angefangen aufzuhören?

Unser Wochenbett – Die ersten Tage zu dritt

Unser 1. Tag

Nach unserer wunderschönen Hausgeburt am Nachmittag, kuschelten Marco, Leon und ich ganz entspannt im Bett. Ich fühlte mich wie auf Wolke Sieben!

Fleißig übten Leon und ich das Stillen. Dabei die richtige Position zu finden, damit er richtig andockt, fiel mir noch recht schwer. Ich war allein schon unsicher, wie ich den süßen Zwerg überhaupt anfassen und hochheben soll. Er kam mir so klein und zerbrechlich vor! Da seine Nabelschnur auch noch verbunden war, musste außerdem immer die Plazenta mitbewegt werden. (Mehr zur sogenannten „Lotusgeburt“ berichte ich in Kürze). Zum Glück waren Marco und ich aber ein gutes Team und halfen uns da gegenseitig. Gleichzeitig bewegte immer Einer von uns das Baby und der Andere die Plazenta. So klappte es gut.

Schon wenige Stunden nach der Geburt luden wir die ersten beiden Besucher ein. Unsere Freunde und DaSeinsZeit-Teammitglieder Janine und Heiko freuten sich riesig, Leon als Erste begrüßen zu dürfen. Vor allem da wir sie zuvor „gewarnt“ hatten, dass wir im Wochenbett vielleicht erst einmal unsere Ruhe brauchen könnten. Wir hatten ja nicht gewusst, wie die Geburt verlaufen würde und wollten die Erwartungen unserer Freunde lieber niedrig halten. Doch jetzt wo alles so gut gegangen war, wollten wir die Freude gerne sofort mit ihnen teilen. Als sie kamen beglückwunschten sie uns und begrüßten den kleinen Leon. Ich war voller Freude und Stolz über unser kleines Wunder. Da sie uns aber nicht stören wollten bei unserer ersten Zeit zu dritt, hielten sie den Besuch ganz kurz.

Vor lauter Hochgefühlen merkte ich dann erst sehr spät abends,  dass ich Hunger bekam. Nachdem ich vor der Geburt zuletzt um 6 Uhr morgens einen Snack gegessen hatte, freute ich mich dann sehr über ein ausgiebiges Abendessen im Bett.

Unsere 1. Nacht

Die Entspannungsmusik, die wir schon seit der Geburt durchgehend laufen hatten, ließen wir auch in der Nacht an. Ebenso eine sanft leuchtende Lampe aus Salzkristall. So konnte ich in der Nacht schnell sehen, ob es Leon gut geht. Und dem war definitiv so! Er schlief neben mir im Familienbett direkt über neun Stunden durch. Ich dagegen konnte nicht durchschlafe, denn ich hatte immer mal wieder schmerzende Nachwehen, von denen ich aufwachte. Trotzdem war ich am nächsten Morgen unendlich glücklich meine zwei Männer so selig schlummern zu sehen 🙂

Jetzt war er endlich da und es fühlte sich zugleich unwirklich aber auch schon total „normal“ an… Unbeschreiblich!

Unser 2. Tag

Am nächsten Tag übten Leon und ich weiter um eine gute Stillposition zu finden. Wenn ich mich verrenkte, merkte ich das natürlich schnell schmerzhaft im Rücken. Doch mir war es in dem Moment am Wichtigsten, dass er gut trinken kann. Ansonsten lief das Stillen eh schon sehr gut. Er hatte regelmäßig Hunger und kündigte das mit kurzem Schreien deutlich an. Sobald er die Brust bekam, war sofort wieder Ruhe. Glücklicherweise tat es mir auch überhaupt nicht weh wenn er nuckelte.

Unsere Hebamme kam vorbei und untersuchte Leon. Sie wog ihn, schaute den Nabel an und war sehr zufrieden mit Allem. Für die nächste Nacht riet sie mir, Leon nach spätestens 5-6 Stunden zu wecken und zu stillen. In den ersten Tagen ist es nämlich sehr wichtig, dass das Baby häufig genug trinkt um Gelbsucht vorzubeugen. Auch meinen Bauch tastete sie ab und stellte erfreut fest, dass sich meine Gebärmutter schon sehr gut zurückbildete. Die schmerzhaften Nachwehen der letzten Nacht hatten also gute Arbeit geleistet.

Mir ging es schon so gut, dass ich Lust hatte, ein bisschen raus zu gehen und mein Team nebenan im Haupthaus zu besuchen. Um mich zu schonen, nahm Marco den Zwerg und wickelte ihn im Tragetuch um seinen Bauch. Natürlich freuten sich alle, den kleinen Leon kennenzulernen und beglückwunschten uns. Nach 20 Minuten merkte ich jedoch, dass mir das Stehen und Laufen zu anstrengend wurde und wir gingen zurück in unsere Wohnung. Im Bett ging es für Leon und mich den restlichen Tag weiter mit Kuscheln, Stillen und Schlafen. Währenddessen kümmerte sich Marco fleißig darum alles von der Geburt aufzuräumen und die ganze Wäsche zu waschen.

Meine beiden Traummänner <3

Unser 3. Tag

Am dritten Tag merkte ich, dass meine Brüste total spannten und riesengroß wurden. Das ist ganz typisch für den sogenannten „Milcheinschuss“. Das bedeutet, dass die hochkonzentrierte, dickflüssige Vormilch der ersten Tage sich umstellt. Sie wird flüssiger, die Nährstoffkonzentration verändert sich und die Menge nimmt dramatisch zu. Bei mir fing die Milch sogar an herauszutropfen und ich war froh, dass ich dafür bereits Stilleinlagen besorgt hatte. Ohne die ging ab jetzt nichts mehr!

Bei unserem Zwerg führte die Umstellung gegen Abend offensichtlich zu Bauchschmerzen. An die „neue“ Milch muss sich die Verdauung des Babys nämlich auch erst anpassen. Zum ersten Mal schrie Leon, ohne Hunger zu haben. Marco und ich versuchten ihn mit Tragen und Schaukeln zu beruhigen und waren dabei noch etwas unsicher. Letzten Endes ließ er sich zum Glück beruhigen und schlief ein. Am nächsten Tag hatte sich Leons Verdauung schon umgestellt und damit waren die Bauchschmerzen und das Schreien wieder vergessen.

Leon zum ersten Mal bei mir im Tragetuch <3

Unser 4. und 5. Tag

Glücklicherweise fand während unseres Wochenbetts gerade Ruediger Dahlkes Detox-Woche bei uns in TamanGa statt. Bei diesem Seminar gibt es vegane Gourmet-Rohkost, die von der Rohkostexpertin Christin Brockmann zubereitet wurde. So kam ich in diesen Tagen in den Genuss all dieser vitalstoffreichen Köstlichkeiten:

Von rohen Suppen, über gekeimtes Frühstücks-Granola und Smoothies bis zu Pasta, Pizza und Schoko-Ingwer-Orangentorte… Alles schmeckte einfach nur hervorragend! Die rohköstlichen Gerichte taten mir körperlich auch richtig gut und ich fühlte mich sehr fit! Danke hiermit an Christin für dieses Geschenk, im Wochenbett so toll verköstigt zu werden <3

Ansonsten ging es uns prima. Meine Nachwehen hatten aufgehört und so konnte ich nun auch besser schlafen. Leon schlief jede Nacht sagenhafte 9-11 Stunden! Nur wenn er Hunger hatte wachte er kurz auf. Da er in unserem Familienbett direkt neben mir schläft, legte ich ihn dann einfach an die Brust an. Davon wurden wir beide nicht richtig wach und schliefen schon während des Stillens wieder ein.

Weiterhin besuchte uns regelmäßig unsere Hebamme. Leon entwickelte sich prächtig, war immer extrem entspannt und nahm ordentlich an Gewicht zu. Lediglich sein rechtes Auge war öfter verklebt. Die Hebamme beruhigte uns aber, dass das unbedenklich sei, solange das Auge nicht entzündet ist. Babys haben nämlich oft noch einen undurchlässigen Tränenkanal und dadurch staut sich Flüssigkeit. Das kann zu verklebten Augen führen, was erstmal unbedenklich ist. Nur bei einer starken Entzündung muss man behandeln. So machten wir uns erst Mal keine große Sorgen.

Unser 6. Tag: Leons erster Arztbesuch

Am sechsten Tag stand dann der erste obligatorische Arztbesuch für die Erstuntersuchung auf dem Programm. Leon schlief während der Fahrt seelenruhig im Babysitz. Beim Kinderarzt wurde er dann gewogen und untersucht. Alles war laut des Doktors in Ordnung. Nur für das klebrige Auge verschrieb er uns direkt antibiotische Augentropfen. Wir waren verunsichert, ob das wirklich nötig sei.

Außerdem drängte uns der Arzt dazu, unserem Kind Vitamin K-Tropfen zu verabreichen. Er machte uns richtig Druck und hinterfragte, wieso wir das nicht schon längst gemacht hätten. Er sagte, wir müssten das jetzt sofort in der Praxis machen, sonst sei es zu spät. Mit unserer Hebamme hatten wir das Thema aber bereits besprochen und uns bewusst dagegen entschieden. Auch Vitamin D müssten wir unserem Kind unbedingt verabreichen, meinte der Arzt.

Unsere eigene Entscheidung

Zum ersten Mal mussten wir jetzt als Eltern wichtige Entscheidungen für unser Kind treffen. Wir lehnten die sofortige Gabe von Vitamin K ab, weil wir uns bereits informiert hatten und sie für unser Kind nicht für sinnvoll hielten.

Ebenso vertrauen wir darauf, dass die Natur grundsätzlich alles richtig eingerichtet hat. So bin ich mir absolut sicher, dass mein Baby über die Muttermilch ausreichend mit den notwendigen Nährstoffen versorgt wird. Gerade die Vormilch ist zum Beispiel sehr reich an Vitamin K. Und auch Vitamin D wird natürlich über Muttermilch ans Kind gegeben. Da ich Leon voll stille und selbst Vitamin D+K supplementiere, bin ich mir sicher dass Leon optimal versorgt ist.

Was die Augentropfen angeht, entschieden wir noch ein wenig abzuwarten. Gerne wollten wir vermeiden, dass unser sechs Tag altes Baby schon mit Antibiotika behandelt wird. Zu Hause erkundigten wir uns über das Internet, was man unterstützend tun kann. Ich legte Leon Kompressen mit Augentrosttee auf und massierte sein Auge so, dass sich der Tränenkanal öffnen kann. Zusätzlich tropfte ich Muttermilch in sein Auge, denn die wirkt antibakteriell, und gab ihm homöopathische Augentropfen namens Euphrasia. Er lies glücklicherweise alles problemlos über sich ergehen. Und wie erhofft: Nach zwei Tagen war die Rötung verschwunden und das Auge verklebte nicht mehr! Die Beschwerden kamen auch nicht mehr zurück. Daher nehme ich an, dass sich der Tränenkanal (womöglich durch meine Massage) geöffnet hat. Wir waren erleichtert und fühlten uns in unserer Entscheidung bestätigt, uns eine eigene Meinung zu machen.

Unser 7. Tag: Mein erster Geburtstag als Mama

Genau eine Woche nach Leons Geburt durfte ich meinen 31. Geburtstag feiern. Das schönste Geschenk hatte ich ja schon erhalten 🙂 Zur Feier des Tages traf ich mich mit meinem DaSeinsZeit-Team zum Kaffee am Badeteich. Das Wetter war herrlich und es gab eine rohvegane Schoko-Reishi-Walnuss-Torte, leckeren Apfel-Beerenstrudel und Knabbereien. Wir genossen die Leckereien, die Sonne und Leon schlummerte die meiste Zeit selig auf meinem Bauch.

Rohvegane Schoko-Reishi-Walnuss-Torte von Christin Brockmann <3

Nach einem schönen, heißen Tag am Badeteich, nahm ich Leon an diesem Abend zum ersten Mal mit in die Dusche. So tiefenentspannt wie unser kleiner Engel ist, machte er auch das problemlos mit. Nicht mal bei fließendem Wasser über seinem Kopf machte er einen Mucks. Er schien es vielmehr zu genießen mit der Mama zu duschen 🙂 Damit ging eine wunderschöne erste Woche zu dritt zu Ende…

 

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2 Comments

  1. Was für ein schöner, interessanter, spannender und liebevoller Wochenbericht.
    Ich freue mich schon sehr, Leon nächste Woche in die Arme nehmen zu können /dürfen hoffe ich!
    LG aus Innsbruck!

    • Karin

      16. September 2017 at 23:08

      Danke, Renate! Natürlich darfst du ihn in die Arme nehmen! Er freut sich über all seine lieben TamanGa-Tanten und -Onkels 😛
      Bis bald!
      Karin

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