Das ASA-Schutzhaus befindet sich in Goa nahe des bekannten Agonda Beach. Es ist Tierheim, Tierklinik und Gnadenhof in Einem. Sinn und Zweck ist es, den Tieren vor Ort zu helfen. Sei es durch ambulante Erstversorgung oder durch Notoperationen bei verletzten Tieren aller Art. Zu den Haupttätigkeiten des spendenfinanzierten Projekts gehört die langfristige Verringerung des Leids von Straßenhunden und -katzen durch Kastrationen und Krisenhilfe durch Fütterung der zurückbleibenden Tiere während der Monsunzeit. Das ASA ist auch bei den Einheimischen bekannt und beliebt. Die Leiterin Brendy kennt sich nämlich auch mit der Behandlung von Großtieren, wie Kühen und Büffeln aus und kann daher den lokalen Bauern helfen, wenn ihre Tiere krank sind. Zu den täglichen Aufgaben im Tierheim gehören die Pflege und Fütterung der rund 40 geretteten Hunde und Katzen, die miteinander das Tierheim bevölkern.
Und da kommen wir ins Spiel. Drei Wochen lang haben wir dort jeden Tag ehrenamtlich mitgeholfen. Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie unser Alltag dabei so aussah, beschreibe ich euch einen unserer vielen spannenden Tage im Tierheim:
Unser Tag fängt, wie jeder Tag hier im Paradies, sehr schön und entspannt an. Wir gönnen uns gleich mehrere vegane Frühstückssnacks. An die göttlichen Samosas aus frittiertem Teig mit Zwiebel-Kartoffel-Füllung könnte ich eine Ode schreiben. Danach gibt es noch Müsli mit Cashewmilch und frischen Früchten, Tofu-Rührei mit Tahinibuttertoast und anschließend frittiertes Bananenbrot.
Als wir gestärkt gegen 10 Uhr im Shelter ankommen, begrüßt uns das Hunderudel. Sie kennen uns schon gut, denn wir sind jetzt den zehnten Tag bei ihnen. Einige der jüngeren Hundies brauchen besonders viel Aufmerksamkeit bei der Begrüßung. Sie lassen auch die später am Tag folgende routinemäßige Entzeckung und Entflohung mit erstaunlicher Gelassenheit über sich ergehen. Für heute haben wir uns vorgenommen alle Hunde, so gut es geht, systematisch zu waschen. Dafür haben wir zwei Waschbottiche, einen Gartenschlauch mit kaum vorhandenem Wasserdruck und ein Anti-Parasiten-Shampoo als Waffen auserkoren, mit denen wir den Blutsaugern den Kampf ansagen. Heroisch! Aber irgendwie stelle ich mir die abstruse Frage, ob das jetzt nicht unvegan ist. Ich komme zu dem Schluß, dass ich es zum Wohl der Vierbeiner mit meinem Gewissen vereinbaren kann, die Insekten zu ersäufen und nehme den nächst greifbaren Hund auf meinen Schoß. Und wir legen los. Wir sind unermüdlich zugange und schaffen es gemeinsam mit Gavin und LeeAn, einem walisischen Pärchen das auch mithilft, nach und nach alle Hunde zu waschen.
Die Mittel und Möglichkeiten sind bescheiden und günstig. Anders ließe sich die Arbeit hier auch gar nicht realisieren, das Projekt lebt von Spenden. Ich empfinde jedes Mal tiefen Respekt, wenn ich Brendy so im Alltag erlebe, wie sie das Ganze hier regelt. Sie ist so engagiert und aufopfernd, absolut bewundernswert. Ich bezweifle, dass ich das auf Dauer könnte. Dazu fällt mir ein typischer Spruch ein, den bestimmt jeder Veganer schon mal gehört hat: „Ich finde das ja gut, was du da machst. Ich könnte das ja nicht!“ Aber was ich jetzt und hier tun kann, ist den bedürftigen Wesen hier, die alle eine harte Geschichte hinter sich haben, meine Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken.
Nach unserer wirklich anstrengenden Waschaktion, kommen noch zwei Einheimische mit ihrem Hund. Brendy bittet uns, ihn von den Zecken zu befreien. So schlimm verzeckt war keiner der anderen Hunde. Der Arme hat aberhunderte Zecken zwischen den Zehen, in den Ohren und überall unter dem Fell sitzen. Ein bischen eklig ist das schon. Wir bemühen uns, so viele der kleinen Quälgeister wie nur möglich herunterzuklauben, aber es sind einfach zu viele. Wir entscheiden uns, ihm noch eine Waschung mit dem Spezialshampoo zu geben. Vorsichtshalber fixiert Brendy für uns die Schnauze des kleinen Rackers, damit er uns während wir ihn nass machen nicht beißt. Nach dem Waschen kommt der Maulkorb wieder runter und der Hund darf abgetrocknet wieder mit zu seinem Besitzer.
Noch mehr Schnappschüsse unserer Hundewaschaktion findet ihr auf der Facebook-Seite von ASA.
Nach der getanen Arbeit hat Brendy leider noch schlechte Neuigkeiten für uns. Sie bittet uns in den Behandlungsraum und erklärt uns, dass der Kater Prince heute eingeschläfert werden muss. Wir sind beide betroffen. Seit Tagen kümmern wir uns schon mit extra viel Liebe um Prince, denn er ist auf beiden Augen komplett blind und noch dazu sehr krank. Seine Leber ist am Versagen und sein rechtes Hinterbein funktioniert nicht mehr. Dadurch kann er sich kaum noch selbst fortbewegen. Seit ein paar Tagen isst er auch nicht mehr, aber er genießt es sehr von uns gestreichelt zu werden. Er tut mir unendlich leid, denn in seinem Zustand kann er nichts mehr tun, was eine Katze gerne tut.
Für ihn ist es Zeit zu gehen. Der Gedanke, dass er seine letzten Wochen wenigstens an einem schönen Ort verbringen durfte, beruhigt mich ein wenig. Brendy verabreicht ihm mehrere Injektionen, während er in Karins Armen liegt. Wir beide weinen. Prince sterben zu sehen trifft uns tief im Herzen, aber wir wissen, dass er die Krankheit nicht überleben kann und ihm damit ein leidvoller, langsamer Tod erspart wird. So kann er ohne Schmerzen ruhig einschlafen und dabei unsere Wärme spüren. Als er eingeschlafen ist, gehen wir und Brendy schließt das Tierheim. Ich habe ganz schön daran zu knabbern, den restlichen Tag fühle ich mich wie in Watte gepackt, betäubt. Ich zweifle, ob ich am nächsten Tag wieder in das Tierheim gehen will. Ich befürchte, dass es mich sehr traurig machen könnte und ich unaufhörlich an Prince denken muss. Gegen Abend stellt sich aber schon wieder langsam ein Gefühl von Vorfreude auf die ganzen anderen Tiere ein. Ich wünsche mir, dass die Seele von Prince sich bereits einen schönen neuen Ort ausgesucht hat und schlafe ein.
Am nächsten Tag freuen sich wieder alle ans Tor heranstürmende Wauzies, als wir ankommen. Zwischendurch haben wir einen Neuzugang, den wir später auf den Namen „Marley“ taufen. Er ist ein großer Strandhund, der an einem Krebsgeschwür leidet. Brendy beruhigt mich und erklärt, dass sich das gut behandeln lässt und hohe Chancen auf Heilung bestehen. Puhhh. Marley ist ganz glücklich als Karin und ich ihn aus seinem Käfig holen. Er ist noch nicht mit dem Rudel draußen bekannt, freut sich aber sichtlich endlich raus zu können. Mit einem Halsband und einer Leine führen wir ihn Gassi. Er findet es klasse und ist danach ganz fixiert auf uns. Ich kümmere mich auch um sein Fell. Erst bürste ich ihn, dann schnipple ich ihm mit einer Schere die ganzen, wuseligen Dreadlocks an seinem Schweif ab, die er mit sich rumschleppt. Danach sieht er richtig gepflegt und herausgeputzt aus. Ein Prachtkerl 🙂
Bevor wir das ASA für heute verlassen, sage ich noch tschüss zu meinem Namensvetter, Kater Marco. Brendy hat ihm den Namen gegeben, nachdem Karin und ich ihn zu ihr gebracht hatten. Der schon etwas ältere Kater mit dem (eigentlich) creme-weißen Fell und den zwei verschieden farbigen Augen, eines blau, eines grün, war uns in Palolem aufgefallen. Er hatte dort Tag für Tag alleine auf der Mauer eines leerstehenden Gebäudes an der vielbefahrenen Hauptstraße gesessen und lautstark gejammert. Er war ziemlich verwahrlost und schmutzig, geputzt hatte er sich offensichtlich schon länger nicht mehr, was kein gutes Zeichen für das Wohlbefinden einer Katze ist. Normalerweise sind sie nämlich sehr reinlich und gepflegt. So verschnupft und hungrig wie er war, hatten wir Mitleid mit ihm und nachdem Brendy zugestimmt hatte, holten wir ihn aus Palolem ab. Er hüpfte bereitwillig in den Transportkäfig und fuhr mit Karin im Rikscha zu ASA, dort mampfte er richtig rein, genoß unsere Streicheleinheiten und fing schon nach wenigen Tagen wieder an sich zu putzen. Er darf bei Brendy bleiben.
Die Erfahrungen, die ich als ehrenamtlicher Helfer in Indien sammeln konnte, haben mir einiges gebracht. Ich habe erfahren, dass selbstlose Arbeit zu verrichten nicht belastet, sondern bereichert. Wenn ihr in der Gegend seid oder eine Reise nach Indien in Erwägung zieht, denkt über einen Besuch im Animal Shelter Agonda nach! Richtet Brendy und ihren tierischen Mitbewohnern einen lieben Gruß aus!
Mehr Bilder vom Tierheim findest du in unserem Facebook-Album.
25. März 2019 at 5:19
Hello
We are writing you to inform you that, we found a dog near Old Goa Church who was in
A very poor condition. He nearly couldnt walk as his legs are totally crippeld. Therefore He was also very thin. He has very dark fur and the place he seemed to have a shelter was the entrance of the bar Viva Goa near Gandhi circle thats where we have seen him. Please can you try to find him? We have been many Weeks in India but this was the cruelst Moment to see this dog suffering. We fly home to germany today and the only thing we can do is to ask you for help. Please if you can ask for this dog at the bar. We also want to donate for this doc; please give us information therefore. We hope you will find the doc and can help it. Thank you so much in advance!!!!
Veronique, Katrin and Frank..