In der Sadhana Forest-Küche fehlt auf den ersten Blick so ziemlich alles, was für mich normalerweise in eine Küche gehört! Weder einen Kühlschrank, noch einen Herd, Backofen, Toaster oder eine Kaffeemaschine findet man hier. Woran es hingegen nicht fehlt, sind kreative Köche und viele, fleißige Helferlein, die es auch mit diesen einfachen Mitteln schaffen, richtig köstlich aufzuzaubern. Und das oft sogar für über 100 Leute!
Verarbeitet werden hauptsächlich frisches Gemüse, Salate, Früchte und Kokosnüsse vom Markt, das in einem Holzschrank gelagert wird , sowie verschiedene Hülsenfrüchte, Hirsesorten, Mehle und Naturreis. Gewürzt wird meist typisch indisch mit Curry, Kardamom, Zimt und Nelken… Ein paar Grundzutaten wie Salz, Kokosöl, Tahin und Kokosblütenzucker gibt es zudem. Ansonsten ist die Küche völlig frei von verarbeiteten Produkten wie raffiniertem Zucker oder Fertigprodukten.
Gemeinsam wird kiloweise Obst und Gemüse geschnippelt und geraspelt, Kokosnüsse werden ausgekratzt und Teig vermengt. (Natürlich wäscht sich jeder vorher ordentlich die Hände an den Waschstationen)
Zum Pürieren gibt es einen mechanischen Fahrrad-Mixer, der nur mit Körperkraft angetrieben wird.
Gekocht und gebraten wird auf offener Flamme in energiesparenden Holzfeueröfen.
In der Küche gibt es eine handbetriebene Wasserpumpe zum Geschirr Spülen und einen Wasserhahn für sauberem Trinkwasser. Das Gemüse und Obst wird mit Trinkwasser und Essig gewaschen, die Arbeitsflächen werden mit Essig desinfiziert und drei Mal am Tag wird mit Wasser der gesamte Küchenboden geschwemmt und ausgekehrt.
Das Kochgeschirr spült man zu zweit: zuerst wird das Geschirr mithilfe von Kokosfasern (von den ausgekratzten Nüssen) und Asche (aus dem Feuerofen) geschrubbt, dann pumpt Eine/r das Wasser, während der/die Andere barfuß im Spülbereich steht und das Geschirr abwäscht. Danach wird das Geschirr in einer Jodlösung desinfiziert und zum Trocknen in Gitter gestellt. Die Sonne übernimmt dann den Rest.
Das Spülen nach dem Essen funktioniert ähnlich. Jeder reinigt sein Geschirr selbst an dieser Geschirrwaschstation:
Dazu leert man seine Essensreste in die entsprechenden Mülleimer (ein Teil wird den Hunden verfüttert, der Rest kompostiert), dann reibt man das Geschirr mit der Asche sauber und tunkt es nacheinander in drei Wassereimer, bis es sauber ist. Zum Schluss legt man es in einen großen Wasserbehälter. Wenn alle fertig sind, gibt der Küchendienst Jod hinein und stellt dann das Geschirr zum Trocknen in die Sonne.
Was wir jeden Tag Leckeres gekocht haben, siehst du im Artikel Sadhana Forest in Indien – Unser Alltag.
Noch mehr Eindrücke bekommt ihr hier:
Sadhana Forest in Indien – Die Unterkunft
Sadhana Forest, Indien – So viel Wasser wird gespart
Sadhana Forest in Indien – Waschen & Hygiene
Sadhana Forest Indien – Dürfen wir vorstellen?
Indien, Haiti, Kenia – Sadhana Forest sucht Freiwillige!



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