Wir sind nun schon seit 3 Wochen als freiwillige Helfer im Regenwaldprojekt “Sadhana Forest” in Indien. 21 Tage voller Leben und neuer Eindrücke sind wie im Flug vergangen. Hier ist einfach immer etwas los und ich finde erst jetzt die Zeit wieder zu schreiben.
Selbstloses Engagement und köstliches veganes Essen
Unser Alltag hier ist unglaublich fordernd und erfüllend zugleich. Wir stehen jeden Morgen noch vor Dämmerung auf und beginnen den Tag mit gemeinsamen Dehnübungen und Umarmungen. Positiv gestimmt starten wir dann unser erstes “Seva” (Begriff aus dem Yoga, der soviel heißt wie “selbstloser Dienst”). Der Großteil der Freiwilligen geht zusammen in den umliegenden Wald um die Wiederaufforstung voranzutreiben. Mit einfachsten Werkzeugen und reiner Körperkraft werden Löcher gegraben, Materialien transportiert, Kompost hergestellt und Bäume gepflanzt. Da ist Marco als großer, starker Kerl natürlich besonders gefragt 😉
Zeitgleich bereitet ein anderes Team in der Küche das Frühstück vor. Das mache ich persönlich am Liebsten! Wir schnippeln frische Früchte wie Papaya, Ananas oder Chikoo und kochen ein warmes Gericht wie Kokos-Porridge, indische Dosas oder Pfannkuchen mit Palmzuckersirup, manchmal auch Tee aus frischem Ingwer und Gewürzen.
Um 9 Uhr essen wir alle gemeinsam unser Frühstück und um 10 Uhr geht es mit dem zweiten Seva weiter. Jetzt stehen Aufgaben wie Gartenarbeit, Mittagessen kochen, Toilettenreinigung, Recycling, Termitenbekämpfung oder Setzlinge ziehen auf dem Plan. Bis 12.30 wuseln alle fleißig durch die Anlage und um 13 Uhr wird das köstliche Mittagessen serviert. Es gibt jeden Tag etwas Anderes, meist einen Rohkostsalat, verschiedene gekochte Gemüsegerichte, Linsen-Dhal oder andere Hülsenfrüchte, und Reis oder Hirse. Meistens sind die Gerichte indisch angehaucht, allerdings sehr mild abgeschmeckt. Wer möchte, kann mit scharfem Chutney nachwürzen.
Damit ist der “Arbeitstag” für die meisten Freiwilligen beendet und der restliche Tag steht zur eigenen Gestaltung frei. Lediglich ein paar Leute erledigen nachmittags noch weitere Arbeiten, sogenannte “Community Shifts” wie Abspülen oder Abendessen kochen. Diese Community Shifts dienen dem Gemeinschaftsleben und werden jede Woche gleichmäßig auf die anwesenden Freiwilligen verteilt. Wir haben zwei bis drei mal pro Woche so eine Aufgabe, die am nachmittag oder auch am Wochenende stattfindet. Abgesehen von diesen Schichten haben wir am Samstag und Sonntag aber grundsätzlich frei und können ausschlafen 🙂
Freizeitvergnügen in und um Sadhana Forest
Am Nachmittag werden oft Workshops von den Freiwilligen selbst angeboten: Yoga, Meditationen, Tai Chi, Samba tanzen, Singen, Kreatives wie “Traumfänger basteln” und Vorträge zu Themen wie Ayurveda oder Freilernen. Auch ich habe schon zwei Gesprächsrunden zur veganen Lebensweise angeboten, was mir wie immer sehr viel Spaß gemacht hat. Neben einer beachtlichen Zahl von Veganern, gibt es nämlich auch viele, die hier zum ersten mal mit Veganismus in Berührung kommen und mehr zum Thema erfahren wollen. Schon von Einigen habe ich gehört, dass sie so inspiriert sind, dass sie in Zukunft öfter vegan essen oder vegan leben möchten.
Neben den Workshops ist auch das Baden im “Mud Pool” sehr beliebt. Dieser kleine See ist von der Erde rot-braun gefärbt aber sauber und der Schlamm eignet sich super als Maske für Haut und Haare. Bei über 30 Grad ist das Baden eine reine Wohltat, besonders nach der schweißtreibenden Arbeit!
Natürlich kann man den Nachmittag auch nutzen um die Gegend zu erkunden. In den umliegenden Dörfern kann man extrem günstig und lecker indisch essen und vegane Optionen sind überhaupt kein Problem. In Auroville gibt es auch die beiden rein veganen Restaurants Dharma Swasti und Green’s Kitchen, einige Cafés mit pflanzlichem Milchkaffee und Kuchen und sogar eine italienische Eisdiele „Gelato“ mit milchfreiem Schoko-, Vanille- und Fruchteis. Außerdem findet man in Auroville viele lokal und fair hergestellte Produkte wie Süßigkeiten und Superfoods, Naturkosmetik und hübsche, indische Kleidung. Auch kulturell ist Einiges geboten. Wir haben schon zwei spannende Vorträge besucht, einen von der Non-Profit-Organisation “GEN” (Global Ecovillage Network), die sich für die Vernetzung internationaler Ökodörfer einsetzt, und einen Vortrag über pflanzliche Ernährung von der indischen Ärztin Dr. Nandita Shah von „Sharan India“ mit einem gigantisch leckeren Buffet.
Abends um 18 Uhr wird in Sadhana Forest dann das Abendessen serviert, das genau so bunt und lecker wie das Mittagessen ausfällt. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig. Danach finden regelmäßig wiederkehrende Verantaltungen statt, zum Beispiel Team-Meetings, Offene Bühne und ein gemeinsamer Filmabend. Wie du dir jetzt vorstellen kannst, fallen wir nach solch prall gefüllten Tagen meist spätestens um 10 Uhr ins Bett!
Das war ein erster, kleiner Einblick in unseren Alltag hier in Sadhana Forest und es gibt noch soooo viel mehr zu erzählen! Wir werden definitiv noch mehr über das Projekt berichten, versprochen 😉 Aber erstmal genießen wir noch unsere letzte Woche hier und danach werden wir fünf Wochen durch Indien reisen und ein wenig entspannen.
Sonnige Grüße aus Auroville von Karin & Marco!
Noch viel mehr über Sadhana Forest in Auroville, Indien, erfahrt ihr hier:
Sadhana Forest in Indien – Die Küche
Sadhana Forest in Indien – Die Unterkunft
Sadhana Forest, Indien – So viel Wasser wird gespart
Sadhana Forest in Indien – Waschen & Hygiene
Sadhana Forest Indien – Dürfen wir vorstellen?
Indien, Haiti, Kenia – Sadhana Forest sucht Freiwillige!
8. Februar 2016 at 13:09
Ein schöner Bericht, der die Athmosphäre hier im Sadhana Forest wirklich gut wiedergibt. Insbesondere die Fotos vom Essen sprechen ja für sich!
Ich bin sehr froh darüber, dass wir uns hier am anderen Ende der Welt kennengelernt haben und danke euch für den wertvollen Beitrag, den ihr hier mit eurer geduldigen und freundlichen Aufklärungsarbeit leistet! Ich hoffe, dass wir uns auch nach Sadhana Forest wiedersehen.
Alles Liebe,
Andrea
20. Februar 2016 at 5:03
Danke, liebe Andrea! Wie schön, dass sich unsere Wege gekreuzt haben.
Hab noch eine tolle Zeit in Indien!
Ganz liebe Grüße!
Karin
11. Februar 2016 at 0:34
Liebe Karin und lieber Marco,
Echt super, dass ihr uns alle teilhaben lasst an euren Abenteuern! Ich werde regelmäßig hier vorbeischauen und freue mich schon auf den nächsten Bericht!
Ich denk an euch beide!
Viele liebe Grüße aus Atlanta,
Heike
20. Februar 2016 at 5:08
Liebe Heike,
schön, dass dir unser Blog gefällt 🙂 wir haben noch so viel zu erzählen über Indien und was sonst noch alles kommt…
Wir hoffen euch geht’s gut in Atlanta!
Liebste Grüße aus Hampi, Karnataka,
Karin & Marco
19. Februar 2016 at 10:52
Ich finde es einfach nur toll und beeindruckend wie Marcos Augen leuchten! Ich wünsche euch weiterhin eine tolle Reise.
20. Februar 2016 at 5:13
Ja, man sieht ihm wirklich an, dass er jetzt viel glücklicher ist! Wir genießen beide unsere neue Freiheit und freuen uns auf alles was kommt.
Schicken euch ganz viel Sonne!
Bis bald, meine Liebe!
Karin
4. März 2016 at 16:56
Hallo Karin, hallo Marco,
wirklich schön zu lesen wie es euch geht und was Ihr so alles erlebt.
Falls die Sache mit dem Projekt in Österreich noch steht, sehen wir uns vielleicht dort mal. Das würde mich auch mal interessieren und Zeit habe ich ja genug.
Liebe Grüße aus Hirschaid
9. März 2016 at 12:44
Hallo Doris!
Es freut mich, dass Du unserem Blog folgst und Dir gefällt was wir schreiben.
Ja, das DaSeinsZeit-Projekt steht definitiv fest, wir freuen uns schon mega darauf! Schau mal bei Gelegenheit auf http://www.daseinszeit.at/ vorbei, da gibt es eine gute Infobroschüre zum download!
Alles Gute nach Hirschaid!
Marco & Karin